Heute ist der Tag des großen Abschlusskonzerts. Man merkt
bereits morgens, dass etwas anders ist, etwas in der Luft liegt. Es ist 7:33
Uhr, unfassbar, das Frühstück beginnt. Dabei müssen wir das Youth-Centre heute
doch erst um 9:00 Uhr verlassen, zumindest glauben wir das jetzt noch. Typisch
deutsch freuen wir uns trotzdem unsinnigerweise über das pünktliche Frühstück.
Es ist 9:00 Uhr, wir stehen vor dem Centre und warten mal
wieder darauf, was passiert. Die erste Hälfte Namibier macht sich schon mal auf
den Weg nach Bellville, wir warten weiter. Plötzlich tauchen der Dean und seine
Frau auf, Johann und Gerrit verlassen mit ihr fluchtartig das Gelände. Der Rest
von uns wird auf die andere Seite der Kirche geschickt, wo wir bald darauf von
Brian abgeholt werden. Der zweite Bus der Namibier kann noch nicht abfahren, da
die Kreditkarte des Fahrers, der auch das Geld für den Diesel verwaltet,
gestern vom ATM eingezogen wurde. Leider ist nun kein Platz mehr für den Dean
und den Gast aus der Kalahari. Sie versuchen ihr Glück mit dem ÖPNV. Die
Straßen sind voll, es dauert alles etwas länger. Kurz vor zehn kommen wir, im
Glauben pünktlich zu sein, in Bellville an, um festzustellen, dass das Treffen
der Women’s League bereits eine Stunde zuvor begonnen hatte. Nach einer knappen
Stunde packen wir wieder zusammen, halten noch einen kurzen Plausch mit
Pastorin Olifant und nehmen einen kurzen
Snack vor der Kirche ein.
Da Bellville viel näher an East River, dem Ort des
abendlichen Konzerts, ist, wollen wir uns alle um 15:00 Uhr wieder dort
treffen. Der Dean hat organisiert, dass uns der Busfahrer aus Touwsrivier in
der Zwischenzeit in eine Mall fährt. Da dieser den Weg nicht kennt, folgen wir
dem Dean, der mit Johann noch ein Scholar-Hemd kaufen fahren will. Es geht
zurück nach Athlone und sogar daran vorbei. Schließlich landen wir doch in
einer Mall. Wir gönnen uns ein köstliches Mittagessen und geben auf der
Terrasse des Restaurants noch ein kleines Ständchen. Jetzt wollen wir das
Shopping-Centre unsicher machen, was allerdings davon unterbrochen wird, dass
der Dean uns jetzt wieder abholen will. Da wir nicht alle in ein Auto passen,
hat er kurzer Hand Pastor Titus gebeten, Anne, Benni, Gerrit und Veit nach
Bellville zu fahren. Wir machen allerdings noch einen kleinen Umweg über den
Industriehafen von Kapstadt, da Titus dort im Büro sein Telefon vergessen hat.
Hendrik und Johann schließen sich derweil dem Dean an und
fahren ebenfalls nicht direkt nach Bellville. Sie machen einen Abstecher zurück
nach Athlone, um das Fleisch für’s Abendessen zu holen.
In Bellville angekommen treffen wir Pastor Thaniseb mit
seinen Musikern. Nach und nach treffen auch die anderen Namibier und auch die
Marimba-Band dort ein. Auf Hendrik, Johann und den Dean warten wir allerdings
vergeblich. Es stellt sich heraus, dass sie schon längst auf dem direkten Weg
nach East River sind. Wir lassen uns den Weg erklären und machen uns ebenfalls
auf den selbigen.
In East River warten bereits ein brennender Grill und ein
paar Schnittchen. Es beginnt eine fröhliche Gartenparty mit allen Musikern und
der halben Gemeinde. Wir machen traditionelle namibische Brötchen, es gibt
natürlich Musik und es ist Zeit für angeregte Unterhaltungen. Es stellt sich
aber heraus, dass das Grillgut für ein großes Festmahl nach dem Konzert gedacht
ist.
Um kurz vor 19:00 Uhr bauen wir in der Kirche auf und
beginnen mit lediglich 30 Minuten Verspätung. Das Konzert ist, wie üblich,
weniger eine Präsentation des Erarbeiteten als vielmehr ein großes Fest, in dem
zahlreiche Gruppen, unter anderem auch der kleine Chor aus Bloemfontein, etwas
darbieten sowie viel und vielen gedankt und gemeinsam gesungen wird. Als
besonderes Highlight erfahren wir, dass wir seit einer Woche mit dem
namibischen Musikstar „Golden Tak“ unterwegs sind (formerly known as
Geheimwaffe Traditionals-Trompeter).
Nach dem Ende des Konzertes um 22:30 Uhr wird schnell
zusammengepackt und anschließend das reichhaltige Buffet geplündert. Wie hier
üblich, halten wir uns nach dem Essen nicht unnötig lang mit Höflichkeiten auf
und machen uns schnell auf den Weg nach Hause.
Hier angekommen sprechen wir letzte Details für den morgigen
Gottesdienst ab und stellen die Kirchenbänke ein wenig um. Nun klingt der Abend
/ junge Morgen bei frischer Ananas und Stoney Ginger Beer aus.
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