Samstag, 1. Februar 2014

Tagebuch 1. Februar

Reisetagebuch 1.2.  

Die bemerkenswerte Spontaneität  der Leute gehört für mich zu den wunderbarsten Seiten Südafrikas. So wurden wir gestern Abend darüber informiert, dass wir heute bei einer Beerdigung mit dem Posaunenchor spielen  würden. Also einigten wir uns auf passende Posaunenchorstücke, die uns so spielbar erschienen, dass sie nicht die ökumenischen Beziehungen gefährden. Und so machten wir uns auf den Weg nach St. John's. Der Pastor hielt eine Beerdigungspredigt, die die Kanzel ein wenig und mich tief bewegte. Die Predigt markierte wirklich den Wendepunkt in diesem Gottesdienst vom traurigen Erinnern hin zu einem offenen und mitreißenden Bekenntnis zur Auferstehung, getragen von echten Beziehungen zu Gott und zum Verstorbenen. Die Menschen leben so tief aus ihrem Glauben, dass ich mich manchmal frage, ist diese unglaubliche Kraft des Glaubens in meinen Gottesdiensten wirklich immer spürbar? Auch die Ankunft der Namibier und das Treffen mit der Marimbaband aus Ithemba labantu war ein wunderbares Ereignis an diesem Nachmittag. Für mich persönlich ist die Gegenwart der Freunde aus Namibia auch deshalb eine wunderbare Erfahrung, da ich nun nicht mehr der einzige mit einem zerbeulten Instrument bin.  Mit ihren von der Zeit gezeichneten Instrumenten machen sie aber ganz wunderbare Musik, die den Nachmittag und Abend genauso wie der Duft des Grillfleisches erfüllte. Ich kann sagen, dass ich sehr dankbar bin, hier sein zu dürfen. Dass ist nur möglich, weil viele andere in Deutschland selbstverständlich Verantwortung übernommen haben, und mir so die Freiheit schenken hier einen wunderbaren Sommer zu erleben. Welch ein Geschenk! (von Johann Riedel)

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