Montag, 3. Februar 2014

Montag, 3.2.






Nachdem am Vorabend noch einmal die exakten Frühstückszeiten geklärt worden sind (7.30 Uhr statt wie zuvor gedacht 7.00 Uhr), freuen wir uns an diesem Tag pünktlich gegen 7.50 Uhr über Spiegelei mit Fischstäbchen und Tomatensauce. Endlich etwas Herzhaftes, um unsere völlig erschöpften Reserven wieder aufzufüllen. Nach dieser Stärkung kann Gerrit sich im Rahmen eines Meetings endlich einmal aktiv in die Planung des Namdusa-Programms einbringen. Währenddessen unternehmen Anne, Veit, Benni und Hendrik bondenkundliche Untersuchungen der vor dem Youth Centre gelegenen Wiese mithilfe von Strandtuch und mitgenommener Literatur. Die anschließende Andacht dient gleichermaßen der Einstimmung auf den Tag als auch der Musikauswahl für den anstehenden Service durch den Dean. Da wir bis zum Nachmittag noch einige Stunden Zeit haben, entscheiden wir uns, zu Kaffee und Kuchen eine Wanderung in Richtung Mall zu unternehmen. Dabei haben wir Gelegenheit, das bunte Treiben in den Straßen Südafrikas zu erleben: Fischverkauf und –filetierung auf Ladeflächen von Pick-Up-Trucks, Bananenverkäufer auf Hauptverkehrs-Kreuzungen (das Auf ist hier wörtlich zu verstehen), Werkstatt- und Schweißerarbeiten am Straßenrand inklusive einer bunten Auswahl verschiedener Auspuffrohre sowie einen Handel mit dem vielversprechenden Namen „Housewife's Paradise" (Hausfrauen-Paradies). Während unseres Ausflugs besorgt Gerrit auch noch die Schulinstrumente für den am späten Nachmittag stattfindenden Blechblas-Unterricht, welchen wir interessierten Schülern aus der Gemeinde im Rahmen von Namdusa anbieten. Die Schulinstrumente werden in Südafrika interessanterweise als Meterware im Eisenwaren- und Gartengeschäft angeboten. Genauer gesagt, handelt es sich um 20 m Gartenschlauch, welche mit höchster Präzision in etwa 70 cm lange Stücke geschnitten und anschließend mit einem handelsüblichen Trichter versehen werden. Mehr braucht es tatsächlich nicht. Etwa 10 Schülerinnen und Schüler finden sich also nach der Schule im Youth Centre ein, um in den Grundlagen der Blasmusik unterrichtet zu werden. Keiner von ihnen hatte bisher eine Trompete aus der Nähe gesehen oder gar in der Hand. Nach einem kurzen Exkurs in die Grundlagen der Tongeneration und Resonanz verteilt Gerrit je zwei bis drei Nachwuchsmusiker auf Anne, Veit, Johann, Benni und Hendrik, welche in Kleingruppen die Theorie in die Praxis umsetzen – schnell wird klar, welches Potential in den jungen Musikern steckt. Binnen kürzester Zeit werden die ersten Töne an den „Schlauchtrompeten" produziert, manche Schüler schaffen gar zwei oder drei verschiedene Töne. Der erfahrene Schlauchtrompeter wird zustimmen, dass es nicht gerade einfach ist, diesem Instrument überhaupt einen Ton zu entlocken. Auch der nachfolgende Theorieblock, in welchem Gerrit den jungen Südafrikanern die Grundlagen der Tonskala und des Taktmaßes vermittelt, wird  mit großer Begeisterung verfolgt und nach dem  Unterricht heiß diskutiert. Den Abschluss des Tages bildet eine Gesamtprobe mit den Namibianern und uns, welche von Gerrit geleitet wird.

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